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Prüfung bestanden

Zum 3. Mal zog es uns zum malerischen Le Mont Saint Michel, aber anders als bisher auf dem Stellplatz am Parkpalz zu übernachten, wollten wir zum ersten Mal auf dem Campingplatz übernachten. Kein großes Problem - sollte man denken, dachten auch wir.

Das Einbahnstraßensystem gab sich zwar jede Mühe, uns den Eingang zu verwehren, aber Saschas Spürsinn führte uns doch noch zur richtigen Schranke. Dort in der Reihe mit anderen Fahrzeugen stehend, wollten wir unser Parkticket ziehen. Aber warum auch sollte dieser Campingplatzeingang so funktionieren, wie tausende andere? Leider erhielten wir auch keine gescheite Auskunft vom Personal, nur die freundlichen Italiener hinter uns, die Sascha dazu auffordern musste, zurückzusetzen, damit wir erst einmal den Weg freimachen können, zeigten ihm auf dem Smartphone, dass man zunächst eine Telefonnummer anrufen und sich einen Code geben lassen muss.

Zufrieden fuhren wir ein weiteres Mal an die Schranke und konnten auch passieren und unseren Übernachtungsplatz aussuchen. Es war hier nicht viel los, der Platz schön und das Beste: die Haltstelle des Transports zum Mont Saint Michel lag gleich gegenüber. Das ermöglichte uns problemlos am Abend hinzufahren und das begehrte Fotomotiv relativ einsam in Augenschein nehmen zu können.

Am nächsten Tag meldeten wir uns an der Rezeption ab und bekamen eine Karte zur Ausfahrt, dummerweise akzeptierte das Gerät diese Karte nicht. Wir versuchten Kontakt über die Sprechanlage zu bekommen, klappte ebensowenig. Ein zweiter Versuch brachte uns einen Schritt weiter, so dass wir nun mit der Geldkarte unsere Rechnung begleichen durften. Girokarte nahm der empfindsame Apparat nicht, die Visakarte schmeckte ihm auch nicht besser. Ein weiterer Versuch über die Sprechanlage Hilfe zu bekommen, endete in einem französichen Wortschwall der besagte, man hätte jetzt keine Zeit für uns, wir sollen mit der Kreditkarte bezahlen.

Ja würden wir ja gerne... Eine zweite Visakarte brachte uns dann doch einen Schritt weiter, allerdings stand da nun ein ganz anderer Betrag, das System bestand darauf, dass wir bereits rausgefahren wären und nun ein Bus vor der Schranke steht. Zwischenzeitlich näherte sich die Gendarmerie, die turnusmäßig auf dem Gelände nach dem Rechten sieht und fordert uns wenig galant auf, den Weg frei zu machen....Wer schon einmal mit der französichen Gendarmerie zu tun hatte, weiß, wovon wir reden.... Nun zahlt sich Saschas Kinder- und Jugendzeit in Frankreich aus, zum einen versteht er die Anweisung, zum andern ist er in der Lage zu sagen, dass dafür die Autos hinter uns ja wohl erst einmal Platz machen müssten.

Den anderen in der Warteschlange ist das Ganze natürlich nicht entgangen und sie machen bereits Platz, so dass wir rückwärts setzen können. Nachdem die freundlichen Ordnungshüter weg sind und wir die zahlungsfähigen Autofahrer vorbeigelassen haben, unternehmen wir den dritten Versuch an der Sprechanlage, denn für einen ganzen Reisebus möchten wir nun wirklich zahlen, obwohl der Drang, einfach nur weg von hier, inzwischen wirklich groß ist. Aller guten Dingen sind dann aber doch drei, wir bekommen jemand an die Sprechanlage, der den Preis korrigiert und mit der zweiten Visakarte geht wie durch einen Zauber die Schranke hoch, wir sind endlich frei!

Und die Mär von der Geschicht': Wenn Du nicht französich spricht, fahr auf diesen Campingplatz nicht! Wer aber mutig genug ist, dem können wir nur dazu raten: Der Genuss, mit nur einer späten Reisegruppe Japaner am M-St.M. mit Stativ rumlaufen zu können, Fotos ohne Menschen machen zu können, in aller Ruhe alles anzuschauen und sich in den Bann ziehen zu lassen, dass war alles wert und auch ein wenig magisch!