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Eine freundliche Begegnung

Bei der Suche nach einem geeigneten Campingplatz für eine spätere Norwegenreise fiel mir ein, dass wir ein nettes Reisehandbuch über die FV 17, die Küstenstrasse in Nordnorwegen, geschenkt bekommen hatten.

2015 sind wir auch auf der E6 hochgefahren, um möglichst schnell Richtung Lofoten zu kommen. Dieser kleine Reiseführer, den man auch auf den Fähren an der Küstenstraße mitnehmen kann, gehörte Tor. Tor begegnete uns wie gesagt auf der E6, an einem Parkplatz. Wir waren ausgestiegen, um uns die Beine zu vertreten. Allzu viel gab es hier nicht zu sehen, aber aussteigen ohne Fotos zu machen, das geht bei mir ja gar nicht. Und siehe da, es ist ja Norwegen und natürlich war ein Wasserfall im Zoom zu sehen.

Aus einem anderen Womo stieg ein Mann aus, rauchend und grinste in meine Richtung. Ein Blick auf's Nummerschild verriet mir, dass er ein Norweger war. Na, dachte ich mir, der meint, wir wüssten nicht, wie viel Schönes noch auf uns zukommt, dass ich mich mit diesem Rinnsal von Wasserfall zufrieden gebe. Ich sehe dann, dass er mit Frau und Kind unterwegs ist und grinse mal zurück. Das war dann wohl der Auslöser.

Er fragt uns, wohin der Weg geht und fängt lässig an, uns ein paar Empfehlungen ans Herz zu legen. Wir nutzen die Gelegenheit für eine Frage, was zur Folge hat, dass er Papier und Stift holt, sowie sein Zigarettenpäckchen und anfängt, uns eine Tour aufzuschreiben. Dazu wörtliche Erklärungen, welche Straße wir vorzugsweise nehmen sollten. Ich will nicht unhöflich erscheinen, aber nach einer Viertelstunde versuche ich doch mal zu erklären, dass wir das alles schon genau geplant haben... "Good Job" meint er dann zu meiner Planung. Und das von einem Norweger! Tor freut sich total an unserer Vorfreude und dass wir uns mit seinem Land so beschäftigen.. Tor liebt sein Land. Das ist vollkommen fraglos.

Frau und Kind scheinen das alles schon zu kennen. Sie bleiben gelassen im Womo und warten, dass Papa mal fertig wird. Nach einer Seite Tourbeschreibung und fünf, sechs Zigaretten später bedanken wir uns und fragen ihn, wohin er denn jetzt unterwegs sei. Er war in Dänemark im Legoland für den Junior und jetzt auf dem Weg nach Hause in Brønnøysund. Und - "Moment noch" - verschwindet er kurz zum Womo, um uns dann diesen kleinen Reiseführer zu überlassen, der mir später viel Sucharbeit erspart hat. Wenn wir in Brønnøysund wären, könnten wir ihn doch besuchen kommen! Das haben wir später nicht gemacht, die Zeit war etwas knapp und aufdringlich sein wollten wir auch nicht. Vor allem waren wir nicht sicher, ob seine Frau seine impulsive Einladung auch so toll fand. Vermutlich ist so etwas schon häufiger vorgekommen.

Im ersten Moment auf diesem Parkplatz waren wir etwas verhalten und von der Zuwendung ein wenig erschlagen. Aber wir haben oft an Tor gedacht und nie vergessen, wie er heißt und wo er wohnt. Diese Begegnung gehört eindeutig in unser Reportoire von "Weißt Du noch..."

Also, lieber Tor aus Brønnøysund, - Du kannst ja ein wenig deutsch, weil Du beruflich viel unterwegs bist - solltest Du das hier jemals lesen: Wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich und wer weiß, vielleicht trifft man sich ja mal wieder, in Bronnoysund oder in Dänemark.... nach oben